Montag, 8. Februar 2016

Rezension - Betty Mahmoody, Nicht ohne meine Tochter



Taschenbuch: 533 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-404-60851-5
Preis Taschenbuch: 9,99 €
Preis E-Book: 6,99 €
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Klappentext:
Nichts ahnend fliegt Betty Mahmoody zusammen mit ihrer kleinen Tochter und ihrem persischen Ehemann für einen zweiwöchigen Aufenthalt in den Iran. 
Bereits nach wenigen Tagen muss sie feststellen, dass ihr Mann sich immer mehr verändert. Er schlägt sie und ihre Tochter und sperrt sie ein. Von einer Rückkehr in die USA ist nicht mehr die Rede. Als es Betty gelingt, Kontakt zur Schweizer Botschaft aufzunehmen, erfährt sie, dass sie das Land nur ohne ihre Tochter verlassen kann. Das aber will sie unter keinen Umständen…



Eigene Meinung:
Da das Buch auf einer wahren Begebenheit beruht, werde ich die Charaktere nicht unter die Lupe nehmen, sondern mich direkt meiner eigenen Meinung zu dem Buch widmen. 
Ich habe es innerhalb von zwei Tagen gelesen, an beiden Abenden bis spät in die Nacht hinein, weil ich mich nicht davon lösen konnte. Was dieser Frau und ihrer Tochter geschehen ist, ist unfassbar. Es unterstreicht Probleme interkultureller Ehen, führt sie sehr bildhaft vor Augen. Ich möchte damit nicht sagen, dass eine interkulturelle nicht funktionieren kann, nur, dass sie in manchen Fällen aufgrund von zu unterschiedlicher Weltanschauung eben zum Problem werden kann. Wie eben in diesem Fall von Betty Mahmoody.
Sie fliegt in den Iran, um ihrer Tochter zu ersparen, dass sie irgendwann einmal für immer dorthin muss, nur um festzustellen, dass ihr Mann in Amerika seinen Job verloren hat und tatsächlich vorhatte, im Iran zu bleiben. Noch im Flugzeug hat er die Pässe von Mutter und Tochter eingefordert, mit dem Vorwand, dass sie Probleme bekämen, wenn die Iraner ihren amerikanischen Pass sähen. 
So sitzen Mahtob und Betty in Teheran fest, dem wachsenden Unmut und Frust von Bozorg Mahmoody ausgesetzt, der Betty nicht nur einmal droht, sie umzubringen.
Als Betty es schafft in die Schweizer Botschaft zu kommen, wird ihr gesagt, dass man sie sofort außer Landes bringen kann - jedoch nur ohne ihre Tochter, da im Iran der Vater jegliche Besitzansprüche an seine Familie hat. So ist es auch der Fall, dass Mahtob im Falle von Bozorgs Tod nicht an Betty 'übergeht', sondern in die Obhut seiner Familie gegeben wird. Die Mutter hat keinerlei 'Rechte' an ihrem Kind. Für eine Amerikanerin, die ganz andere Wertvorstellungen hat, ist das ein Alptraum!
Die Flucht macht (leider, wie ich sagen muss) nur einen kleinen Teil von diesem Buch aus. Leider, weil sich damit der Großteil dieses Buches mit der psychischen und physischen Tortur von Betty Mahmoody auseinandersetzt und sehr eindrücklich zeigt, wie schwer das Leben dort war, allerdings auch, was für ein außergewöhnlicher Mensch diese Frau ist.
Nachdem die beiden aus dem Iran geflohen sind, haben sie wohl unter Decknamen in Amerika gewohnt.
2009 starb Bozorg Mahmoody in Teheran, ohne seine Familie noch einmal gesehen zu haben. Ich hatte eine kleine Unterhaltung mit einer Freundin in der Schule, die meinte, dass sie das unverantwortlich von der Tochter fände, dass sie ihn nicht am Sterbebett besucht habe. Im ersten Moment musste ich ihr recht geben, doch je länger ich darüber nachgedacht habe, desto mehr bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Bozorg Mahmoody - in meinen Augen(und das Unterstreiche ich GANZ dick!) - jegliches Recht daran verloren hat, seine Tochter noch einmal wieder zu sehen. Es gibt Dinge, die kann ein Mensch nicht verzeihen und ich denke, dass das ein Punkt auf einer langen Liste ist. Würde mir mein Vater so etwas antun, würde ich auch nicht zu ihm gehen, um ihm, nach all seinen Taten, auf dem Sterbebett noch das Gewissen zu erleichtern. Ein Entschuldigung hebt diese traumatischen Erlebnisse mit Sicherheit nicht auf.

Empfehlung:
Ich empfehle dieses Buch dringend weiter! Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.

Ich gebe diesem Buch 5/5 Punkte!


Zur Autorin:

Betty Mahmoody wurde 1945 in Alma (Michigan) geboren. In zweiter Ehe war sie mit Bozorg Mahmoody verheiratet, einem Iraner, der in den USA als Arzt arbeitete. Die gemeinsame Tochter Mahtob war vier Jahre alt, als die Familie zu einem Urlaub in den Iran reiste…
Betty Mahmoodys Buch NICHT OHNE MEINE TOCHTER erschien erstmals 1988 in den USA, wurde für den Pulitzer-Preis nominiert, in viele Sprachen übersetzt und ein Weltbestseller. 1993 erschien ein zweites Buch, AUS LIEBE ZU MEINER TOCHTER, das die Zeit nach ihrer Flucht beschreibt. Aus Angst vor ihrem Ehemann lebte sie nach ihrer Flucht viele Jahre unter geändertem Namen. Sie gründete eine Organisation zum Schutz von Kindern, deren Eltern aus verschiedenen Kulturkreisen stammen, und engagierte sich auf vielfältige Weise für eine gerechte, internationale Rechtsprechung in Sorgerechtsprozessen zwischen bi-nationalen Eltern. Betty Mahmoody lebt auch heute noch in den USA. Ihr Ehemann Bozorg Mahmoody (*1939) starb 2009 in Teheran.

Alles Liebe 

Eure Minnie 

1 Kommentar:

  1. Hey du! Ich hab dich zum Liebsten Blog Award nominiert! Morgen kommt mein Beitrag online, also schau doch mal vorbei. Wenn du magst, verlinke doch dann deinen Beitrag, ich würde mich riesig freuen, deine Antworten zu lesen. ♥

    Liebe Grüße
    Sarah ♥

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